Den Antrag „Konzeption einer flächendeckenden E-Ladeinfrastruktur“ haben wir gemeinsam mit den Fraktionen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Bergisch Gladbach und FDP Bergisch Gladbach in die nächste Sitzung des Ausschusses für strategische Stadtentwicklung und Mobilität eingebracht.
Der Ausschuss möge beschließen:
Die Verwaltung wird beauftragt, umgehend die Grundlagen für die Ausschreibung einer Konzepterarbeitung für die flächendeckende Versorgung der Stadt Bergisch Gladbach mit E-Ladeinfrastruktur zu erarbeiten und auf dieser Grundlage die Ausschreibung und Angebotseinholung zu betreiben. Bei der Konzepterarbeitung ist das Förderprogramm der Bundesregierung zum Ausbau der Ladeinfrastruktur zu berücksichtigen wie auch die BELKAW als regionales EVU mit einzubeziehen, um die Leistungsfähigkeit der elektrischen Versorgungsnetze und deren Ertüchtigungsbedarf zu erfassen. Das Ausschreibungsergebnis ist der Politik sodann zur weiteren Beauftragung vorzulegen.
Begründung:
Die E-Mobilität schreitet in Deutschland zunehmend schneller voran. Damit hat sich die E-Mobilität in Deutschland bereits im Jahr 2020, trotz eines rund zwanzig prozentigen Rückgangs der Zulassungszahlen im Jahr der COVID 19-Pandemie, stärker durchgesetzt als jemals zuvor. Alternative Antriebe (wie z.B. batterieelektrisch, Hybrid, Plug-In) beanspruchen immer größere Zulassungsanteile. Mittlerweile sind auf deutschen Straßen rund 1 Mio. Fahrzeuge mit elektrischem oder teilelektrischem Antrieb unterwegs. Der Anteil der rein elektrisch betriebenen Fahrzeuge steigt innerhalb dieses Segments dabei ebenfalls zunehmend stärker an. Es ist davon auszugehen, dass ab Mitte des begonnenen Jahrzehnts bereits die Gesamtzahl elektrisch betriebener Fahrzeuge in Deutschland die 10 Mio. Grenze erreichen bzw. überschreiten wird.
Diese Entwicklung ist jedoch nur möglich, wenn im gleichen Maß, zum Anwachsen der entsprechenden Zulassungen, auch die Versorgung mit einer leistungsfähigen Ladeinfrastruktur flächendeckend in Deutschland mitwächst. Die Erfahrungen aus der flächendeckenden Versorgung des Landes mit schnellem Internet zeigen, dass der Ausbau der Infrastruktur nicht alleine dem am Markt operierenden Anbieter überlassen bleiben darf, um eine möglichst flächendeckende Versorgung zu erzielen; daher hat die Bundesregierung ein umfangreiches Förderprogramm zum Ausbau der Ladeinfrastruktur aufgelegt.
Der ADAC geht von ca. 100 Ladepunkten pro 10.000 Einwohner im öffentlichen Raum aus. Das würde für Bergisch Gladbach einen Bedarf von ca. 1.100 Ladepunkten im öffentlichen Raum im Vollausbau bedeuten. Dabei ist zu bedenken dass es unterschiedliche Leistungen der Ladepunkte gibt (15-20 KW, 20-50 KW und Superladepunkte über 50 KW).
Da auch die Stromversorgung und Kabelinfrastruktur mit wachsen muss und vielerorts diese Strukturen derzeit nur zu schwach oder gar nicht vorhanden sind, muss diese in der Gesamtbetrachtung mitgedacht und mitgeplant werden.
Dies zeigt, dass die Mobilitätswende im motorisierten Individualverkehr nur gelingen kann, wenn ein Gesamtkonzept hierfür erarbeitet wird.