Ein wichtiges inklusives Angebot für Menschen mit Behinderung muss schließen, wenn die Stadt Bergisch Gladbach das Projekt nicht weiter finanziert. Die Fraktionen von SPD und Bündnis90/Die Grünen bringen deshalb einen gemeinsamen Antrag in den Rat ein, um dem Rheinisch-Bergischen Kreis das einzigartige Angebot zu sichern.
Bereits seit Oktober 2019 bietet das „GrenzenLos“ in Bergisch Gladbach ein niederschwelliges inklusives Programm zur Begegnung von Menschen mit und ohne Behinderung an. Besucherinnen und Besucher im Alter von 27 bis 74 Jahren nutzen das vielfältige Angebot, das von Tanz, Malen und Stricken über Brunch und Unterhaltungen bis hin zu Ausflügen reicht. Besonders hervorzuheben sind die Öffnungszeiten an Samstagen. Die GrenzenLos-Gäste kommen aus dem gesamten Kreisgebiet, um hier soziale Kontakte zu knüpfen und ihre Freizeit zu gestalten.
„Das Café GrenzenLos knüpft nahtlos an die Angebote des Café Leichtsinn an, das ein entsprechendes Angebot für Kinder und Jugendliche bis zum 27. Lebensjahr bereitstellt“, erklärt Martina Klupp von Bündnis 90/Die Grünen. „Inklusion und Integration werden hier gleichermaßen umgesetzt. Für die kommunale Daseinsvorsorge ist es deshalb unverzichtbar. Das Schließen des GrenzenLos wäre ein herber Rückschlag für den gesamten Kreis.“
Die Aktion Mensch finanziert das Café GrenzenLos bis zum 30. Juni 2024. Derzeit werden zwei Vollzeit-Sozialpädagoginnen durch das Projekt finanziert. Dank Unterstützung durch die Sozialstiftung der Kreissparkasse Köln arbeitet auch eine Mitarbeiterin mit Behinderung aus der Lebenshilfewerkstatt Refrath in dem Café, das nicht zuletzt von einem 20-köpfigen Team ehrenamtlicher Helferinnen und Helfern unterstützt wird.
Dieses großartige Projekt mit seinen umfangreichen, passgenauen Angeboten für die Nutzer, wollen SPD und Grüne unbedingt erhalten. Laut Aussage des Betreibers ist dafür ein jährlicher Zuschuss von 137.700 Euro erforderlich. Dieser würde 1,5 Vollzeitäquivalente für die sozialpädagogische Leitung und eine sozialpädagogische Fachkraft, Assistenzkräfte für zwölf Stunden pro Woche, sowie die Unterstützung des betriebsintegrierten Arbeitsplatzes (BIAP) finanzieren. Die Miet- und Betriebskosten des Café GrenzenLos würden weiterhin vom Betreiber CBF Rheinisch-Bergischer Kreis getragen.
„Bei der angespannten Haushaltslage der Stadt wäre es unbedingt nötig, dass der Kreis sich an der Finanzierung beteiligt“, sagt die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Brigitte Holz-Schöttler. „Landrat Herr Santelmann hat sich zur Problematik allerdings noch nicht geäußert, obwohl er über die Problematik informiert ist und bei Gesprächen im Café GrenzenLos anwesend war. Das ist äußerst bedauerlich, da das Angebot kreisweit genutzt wird und die Besucher weite Wege in Kauf nehmen.“